„Judo hat mich zu einem positiven Menschen gemacht“ – Christian über Judo

Christian Hackl über Judo bei Yama Arashi

Christian, wie bist du eigentlich zum Judo gekommen – und warum bist du drangeblieben?Judo war quasi ein Familienerbe. Mein Vater war Judoka, und irgendwann hat mich unser Obmann wieder zurück auf die Matte geholt. Anfangs war ich nicht immer begeistert – aber ich glaube, ich habe im Judo etwas gefunden, worin ich mich selbst verwirklichen kann. Und das hat mich bis heute gehalten.

Was unterscheidet das Judotraining für Erwachsene vom Kindertraining?

Bei Kindern ist der Einstieg oft durch die Eltern vorgegeben – das Interesse kommt dann mit der Zeit. In der Jugend entwickeln viele Eigenmotivation: Sie wollen besser werden, ihren Körper kennenlernen und Erfolge feiern.Bei Erwachsenen ist das anders. Sie kommen, weil sie selbst etwas suchen – eine sportliche Herausforderung, ein Hobby, ein soziales Umfeld. Viele bleiben, weil sie merken: Judo hält nicht nur fit, sondern macht auch den Kopf frei.

Viele Erwachsene zögern, mit einem Kampfsport anzufangen. Was würdest du ihnen sagen

Das Wort „Kampfsport“ schreckt viele ab – es klingt nach Aggression. Aber Judo ist das Gegenteil davon: Es geht um Respekt, Körperbeherrschung, Achtsamkeit. Die Nähe zum Trainingspartner ist ungewohnt, klar – aber du lernst nicht nur Techniken, sondern auch viel über dich selbst.Mein Rat: Einfach mal zwei-, dreimal mitmachen. Es muss nicht für jeden passen, aber für viele ist es genau das Richtige. Für mich war’s lebensverändernd.

Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen, um bei euch einzusteigen?

Nur eines: die Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln. Klar, ein bisschen Kondition schadet nicht – aber die kommt sowieso mit der Zeit. Am Anfang dosieren wir das Training bewusst. Jeder hat sein eigenes Tempo, jeder sein Ziel. Und die Latte? Die legst du dir selbst.

Wie gehst du mit Anfängern um, die noch nie auf der Matte standen?

Ganz wichtig: die Fallschule – damit sich niemand verletzt. Und ehrlich, das ist auch fürs Leben ein starkes Bild: Hinfallen, aufstehen, weitermachen.Dann geht’s mit leichten Bodenkämpfen weiter, Rollübungen, einfachen Würfen. Und keine Sorge: Unsere erfahrenen Judoka unterstützen dich von Anfang an.

Welche Aha-Momente erlebst du oft bei Erwachsenen?

Es ist beeindruckend zu sehen, wie schnell sich viele entwickeln – wenn die Motivation stimmt. Ich erinnere mich an einige, die anfangs zaghaft waren und heute kämpfen wie halbe Profis. Zwei, drei Jahre mit Biss – und man sieht den Unterschied.

Welche Vorurteile begegnen dir oft beim Thema Judo?

„Pyjama-Raufen“ oder die Frage: Wie viele kann ich umhauen, wenn ich Judo mache? – das höre ich ständig. Wer aus so einem Grund kommt, sollte eher MMA oder Krav Maga probieren.Judo ist kein Aggressionsventil. Es schärft deinen Verstand, hilft dir, ruhig zu bleiben, Situationen richtig einzuordnen – und wenn nötig, dich zu verteidigen.

Wie hilft Judo gestressten Berufstätigen oder Eltern?

Ganz ehrlich? Leg dein Handy 90 Minuten weg. Denk mal nur an dich. Trainier hart, schwitz, hab Spaß. Danach fühlst du dich wie neu. Ich kenne das aus eigener Erfahrung – es ist ein echter Reset-Knopf für Körper und Geist.

Welche Rolle spielen Respekt und Fairness im Training?

Eine zentrale. Ich hab als Kind gelernt: Verlieren verboten. Aber heute weiß ich – die Angst zu verlieren ist viel schlimmer. Niederlagen machen stark.Im Judo lernst du, fair zu kämpfen, deine Meinung zu sagen und Verantwortung zu übernehmen – auf der Matte und im Leben. Christian Hackl ist seit vielen Jahren das Gesicht des Erwachsenentrainings bei Judo Yama Arashi. Als erfahrener Judoka, Trainer und langjähriges Vereinsmitglied bringt er nicht nur technisches Können auf die Matte, sondern auch ein feines Gespür für Menschen.

Seine eigene Judo-Reise begann durch seinen Vater – geblieben ist er aus Überzeugung. Heute vermittelt Christian nicht nur Würfe und Falltechniken, sondern vor allem Werte: Respekt, Disziplin, Fairness und Zusammenhalt. Ob Neueinsteiger oder langjährige Mitglieder – bei Yama-Arashi fühlen sich alle auf der Matte willkommen. Ihm geht es nicht nur um Sport, sondern um persönliche Entwicklung, Teamgeist und Freude an der Bewegung. Für viele im Verein ist er nicht nur Trainer, sondern Vorbild, Motivator und echter Teamplayer. Danke für das Interview!

Christian Hackl beim Erwachsenentraining